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Melzer scheitert im Finale, Knowle gewinnt im Doppel

Melzer scheitert im Finale, Knowle gewinnt im Doppel

Nichts ist es am Sonntag geworden aus dem fünften ATP-Einzel-Titel für Jürgen Melzer.

Der 31-jährige Niederösterreicher, der sich nach einem Freilos und drei Siegen in sein zwölftes Single-Finale gekämpft hatte, war im Endspiel gegen den topgesetzten Weltranglisten-12. Marin Cilic letztlich auf verlorenem Posten.

Nach nur 66 Minuten freute sich der Kroate über einen 6:3,6:1-Erfolg und Karriere-Titel Nummer neun.

Knackpunkt im ersten Satz

Die Entscheidung in diesem neunten Duell (Bilanz 2:7) mit dem 1,98-m-Riesen fiel wohl schon im achten Game des ersten Satzes.

Bis zum 4:3 für Cilic hielt sich Melzer sehr gut, hatte davor auch zwei Breakbälle im zweiten Game abgewehrt.

Als ihm beim insgesamt fünften Breakball für Cilic aber ein klares Ass nicht gewertet wurde, ließ er sich auf Diskussionen mit dem Stuhlschiedsrichter und in der Folge auch mit Supervisor Gerry Armstrong ein.

Cilic im zweiten Satz ohne Mühe

Die Konzentration war weg, ebenso wie das Aufschlag-Game zum 3:5. Satz eins war nach 39 Minuten dann rascher verloren als es zunächst den Anschein hatte.

Wütend beklagte sich Melzer in der Pause nach dem Satz nochmals bei Armstrong. Doch weder dieser Ausbruch, noch der Gang zum Abkühlen in die Kabine brachte eine Wende. Breaks zum 1:2 und 1:4 stellten schnell die Weichen zum Sieg für Cilic.

Am Ende konnte Melzer bei seiner Dankesrede aber schon wieder lachen. "Gratulation an Marin. Er war der klar bessere Spieler heute und hat dem Druck vor eigenem Publikum gut standgehalten", sagte Melzer, ehe er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen konnte.

Seitenhieb an Linienrichter

"Danke an die Ballkinder und besonders an die Linienrichter heute", erklärte Melzer und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Einen besonderen Dank richtete Melzer dann auf Deutsch in Richtung seiner Box. "Danke Jungs. Ich hatte eine Scheiß-Woche beim Davis Cup. Ihr habt mich wieder nach oben gebracht", sagte Melzer, der seit Oktober des Vorjahrs mit Coach Alexander Waske und Fitness-Coach Christian Rauscher zusammenarbeitet.

"Das war jetzt das erste Finale. Es gibt sicher noch eines, dann werden wir den Titel holen", gab Melzer ein Versprechen ab.

Melzer feierte 300. Sieg

Für Melzer war die Reise nach Kroatien nach der Enttäuschung vom Davis Cup in Kasachstan dennoch viel wert.

Normalerweise sind die Turnierwochen unmittelbar nach dem auch mental kräfteraubenden Davis Cup für viele Spieler eher weniger erfolgreich, Melzer hat sich aber mit von ihm angesprochener Hilfe aus dem Tief herausgezogen.

Im Zuge des Turniers hat Melzer auch einen kleinen Karriere-Meilenstein geschafft, denn im Viertelfinale hatte er seinen 300. Sieg auf der Tour gefeiert.

Nächster Einsatz in Memphis

"Das zeigt natürlich, dass ich bisher eine gute Karriere gehabt habe. Als ich begonnen habe, Tennis zu spielen, hätte ich nie erwartet, 300 Matches auf der Tour zu gewinnen und auch die Top Ten zu erreichen. Das ist etwas Großes", hatte Melzer gemeint.

Österreichs Nummer 1 hat zwar in seinem insgesamt zwölften ATP-Einzel-Finale die achte Niederlage kassiert, dafür aber 150 ATP-Zähler und ein Preisgeld von 39.000 Euro gewonnen.

Nächster Turniereinsatz Melzers ist ab 18. Februar in Memphis, wo er Titelverteidiger ist. Danach spielt er erstmals in Acapulco sowie die Großturniere in Indian Wells und Miami.

Knowle gewinnt im Doppel

Julian Knowle hatte mehr Erfolg: Der 38-jährige Vorarlberger holte an der Seite des Slowaken Filip Polasek den Titel im Doppel. Knowle/Polasek besiegten die Lokalmatadoren Ivan Dodig/Mate Pavic glatt in 54 Minuten mit 6:3,6:3.

Für Knowle bedeutete der Erfolg in seinem 34. Doppel-Finale auf der ATP-Tour seinen 15. Titel und den ersten seit Kitzbühel 2012.

Er war heuer mit Polasek schon im Finale von Doha sowie im Semifinale von Auckland gestanden. Knowle, der am 29. April 39 Jahre alt wird, hatte zuletzt beim Davis Cup in Kasachstan an der Seite von Alexander Peya auch für den Ehrenpunkt Österreichs gesorgt.

Neben 250 Punkten für die Weltrangliste teilen sich Knowle/Polasek auch einen Siegerscheck in Höhe von 22.500 Euro.