news

Welche Auswirkungen hat der Dibon-Ausfall für Rapid?

Welche Auswirkungen hat der Dibon-Ausfall für Rapid?

Selten war es in der Vorbereitung und der damit verbundenen Transferzeit so ruhig bei Rapid.

Seit mittlerweile einer Woche herrscht auf dem Trainingsplatz beim Happel-Stadion wieder reger Betrieb.

Bis auf das kurz aufflackernde Gerücht rund um Robert Beric, das postwendend dementiert wurde, gab es keinerlei Grund zur Beunruhigung.

Bis zur Nachricht, dass eine mysteriöse Leistenverletzung Christopher Dibon zu einer Operation und längeren Zwangspause veranlasst.

Dibon-Verletzung gibt Rätsel auf

„Das tut natürlich weh“, gesteht Trainer Zoran Barisic im Gespräch mit LAOLA1. Schließlich hätte der 24-Jährige seinen Fixplatz in der Innenverteidigung sicher.

Was anfangs im Derby Mitte November harmlos begann, entpuppte sich schlussendlich als unüberwindbare Hürde, um ohne Schmerzen normal den Trainingsbetrieb zu absolvieren.

„Der Prozess war so, dass er nicht trainieren, nicht laufen konnte und Schmerzen gehabt hat. Die Schmerzen haben sich auch immer wieder von A nach B verschoben. Das ist ein ziemlich komplexes Thema“, wissen der Chefbetreuer und die medizinische Abteilung.

Man habe nichts unversucht gelassen. Pause, Therapie, Infusionen, Urlaub, neuerliche Pause – nichts zeigte Wirkung.

„Es zieht sich schon sehr lange“

„Wir haben alles gemacht, was menschenmöglich ist. Es ist aber keine Verbesserung zustande gekommen, deshalb ist eine OP unumgänglich.“

Diese beunruhigt Barisic jedoch nicht. „Zoki“ geht davon aus, dass Dibon spätestens nach sechs Wochen wieder auf dem Platz steht. „Es zieht sich nämlich schon sehr lange.“

Gerade Verletzungen im Leistenbereich ziehen jedoch oft längere Pausen nach sich. Die Gefahr, dass Dibons Ausfall eine Lücke aufreißt, ist durchaus vorhanden.

Trotzdem sind sich Barisic und Sportdirektor Andreas Müller einig, nicht auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, um einen Ersatzmann zu verpflichten.

„Es besteht überhaupt kein Handlungsbedarf“

Der Ausfall soll kein Umdenken bewirken, da durch die Rückkehr der Langzeitverletzten neue Alternativen zur Verfügung stehen. Diese machen Fortschritte und sind großteils schon wieder voll integriert.

„Andreas Kuen hat es sehr gut getan, dass er im Herbst aus dem Trainingsprozess ausgenommen wurde. Er zeigt immer wieder, dass er ein vielversprechendes Talent ist. Michael Schimpelsberger hat eine sehr professionelle Einstellung, da bin ich sehr zufrieden, er arbeitet sehr hart an sich. Deni Alar ist schon einer, von dem ich mir viel erwarte“, weiß der Rapid-Coach wie richtungsweisend die kommenden Wochen für diese Spieler sind.

Etwas mehr Aufholbedarf hat noch Brian Behrendt, der laut Barisic zwar wieder hundertprozentig gesund ist, jedoch in puncto Fitness einiges nachzuholen hat.

„Wir werden das so abdecken, dass wir die Spieler einsetzen, die wir haben. Wir werden keine Spieler holen, es besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Wir haben unsere Hausaufgaben schon im Sommer gemacht. Jetzt kommen sehr viele verletzte Spieler wieder zurück, dementsprechend groß sind die Rivalität und der Konkurrenzkampf. Wir können ganz einfach aus dem Vollen schöpfen“, schließt der 44-jährige Wiener einen Panik-Kauf aus.

„Neuzugang“ höchstens von den Amateuren

Möglicherweise greift man jedoch noch auf vorhandene Zukunftsversprechen aus den eigenen Reihen zurück.

Dass der eine oder andere Amateurspieler noch im Laufe der Vorbereitung hochgezogen wird, sei nicht auszuschließen.

Auch wenn Barisic vorerst keine Namen nennen will, stehe die zweite Mannschaft unter ständiger Beobachtung. „Wir wissen schon, wie weit wer ist.“

Gerüchte um mögliche Leihvarianten, wie etwa bei Dominik Starkl, stellen vorerst kein Thema dar, das könnte sich aber bis 31. Jänner noch ändern.

„Lassen uns nicht von außen aus der Balance bringen“

Prinzipiell zeigt sich Barisic mit der Einstellung und dem Fortschritt im neu angebrochenen Jahr zufrieden. Alle ziehen an einem Strang und geben Gas.

„Die Winterpause hat definitiv gut getan, um abzuschalten, zu sich zu kommen und die Batterien aufzuladen. Das merkt man einfach.“

Unruhe soll gar nicht entstehen. Das Beric-Gerücht verärgerte ihn zwar, soll jedoch keinen Einfluss auf die gute Stimmung im Team gehabt haben.

„Die Mannschaft ist in sich geschlossen. Wir werden uns nicht von außen aus der Balance bringen lassen. Die Mannschaft ist zu gefestigt dafür. Wir werden so oder so in Ruhe arbeiten können.“

Klare Worte. Gleichzeitig weiß man, dass es in dieser Zeit bei Rapid schon lange nicht mehr so ruhig war wie heuer.


Alexander Karper