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Marko stellt Renault die Rute ins Fenster

Marko stellt Renault die Rute ins Fenster

Nächstes Rennen, nächster Tiefschlag!

Auch in Barcelona ist Red Bull Racing - trotz eines riesigen Update-Pakets - kein Schritt nach vorne gelungen.

Während Daniel Ricciardo Rang sieben ins Ziel rettete, wurde Teamkollege Daniil Kvyat im Finish sogar noch von Carlos Sainz jr. im Auto der "kleinen Schwester" Toro Rosso überholt und belegte Platz neun.

Es war ein Wochendende, nach welchem offensichtlich die Wogen einmal mehr hochgehen. Im Fokus der Kritik stehen einmal mehr die unzuverlässigen Antriebseinheiten von Renault.

Ricciardo und Kvyat fahren bereits mit dem vierten Motor. Beim nächsten folgen Strafversetzungen.

"...steigt entweder Audi ein oder wir sind raus"

"Es macht uns keinen Spaß, bei einem Grand Prix zu sein und dann nur irgendwie über die Runden zu kommen - wie jetzt in Spanien. Das macht uns wahnsinnig", will Teamchef Christian Horner die Situation nicht mehr einfach so hinnehmen.

Das sieht Helmut Marko ähnlich. Der Motorsport-Berater von Red Bull spricht nun im Interview mit der BBC Klartext und macht öffentlich keinen Hehl mehr aus den Ausstiegsgedanken des Getränke-Konzerns.

"Wenn wir in naher Zukunft keinen wettbewerbsfähigen Motor haben, steigt entweder Audi ein oder wir sind raus", sagt der 72-Jährige.

Deutliche Worte in Richtung Frankreich. Aber auch in Richtung Deutschland, wo man noch auf die derzeit laufenden Umstrukturierungen im VW-Konzern wartet.

Keine offiziellen Gespräche, aber...

Gespräche mit VW dementiert Marko nämlich. "Es gibt so viele Gerüchte. Offiziell gab es keine Anfragen oder Gespräche. Die VW-Gruppe muss erst regeln, wer die Firma führt und denkt dann darüber nach, was sie im Motorsport machen will", erklärt der Grazer.

Über das Thema habe er schon zumindest mit dem einen oder anderen gesprochen: "Ich hatte ein paar Leute am Telefon, aber nicht die, an die alle denken."

Offiziell hat Red Bull noch Vertrag mit der Formel 1 bis 2020, mit Renault gibt es ein gültiges Arbeitspapier bis 2016.

Die Personalrochaden könnten bei VW ein Umdenken bezgülich eines Engagements in der Formel 1 herbeiführen.

Ferdinand Piech, langjähriger Chef von Volkswagen, hatte sich aufgrund persönlicher Differenzen mit F1-Boss Bernie Ecclestone stets dagegen gewehrt. Durch den Rücktritt des 78-Jährigen hofft Red Bull auf neues Interesse.

Ecclestone hätte große Freude mit dem Einstieg von Audi: "Es wäre großartig, wenn sie kommen würden."

Audi-Boss Stadler: "Formel 1 ist eine Option"

Auch Ex-Pilot Gerhard Berger würde Red-Bull-Audi sehr begrüßen: "Ich denke, das wäre eine fantastische Partnerschaft, weil wir weiterhin ein konkurrenzfähiges Red-Bull-Team sehen würden, welches in den letzten zehn Jahren vier Weltmeisterschaften gewonnen hat", so der Tiroler bei "Sky Sports".

Am Montag meldet sich auch erstmals ein Vertreter von Audi zu Wort. In einem Interview mit "Auto Express" sagt Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler:

"Du musst dir im Leben die Dinge offen halten. Wir haben schon viele erfolgreiche Motorsport-Projekte. Aber bei der Formel 1 - warten Sie ab. Es ist eine Option für Audi." Worte, die man bei Red Bull gerne hören wird.

Renault fordert indes weiterhin Geduld: "Red Bull muss verstehen, dass man nicht alles an einem Tag verändern kann", erklärt Geschäftsführer Cyril Abiteboul bei "motorsport-magazin.com". 

Der Franzose argumentiert mit der Komplexität der Motorenentwicklung und gibt außerdem zu bedenken, dass es viele Einschränkungen seitens des Regulativs gibt: "Die Leute müssen lernen, geduldig zu sein. Das ist ein gewisses Problem."

Das scheint Red Bull Racing aber mittlerweile egal zu sein.