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"Es gibt nichts zwischen mir und Nico"

Weltmeister Lewis Hamilton will sich nach dem jüngsten Streit mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg nicht auf einen verbalen Schlagabtausch einlassen.

"Ich lasse Taten auf der Strecke sprechen, so mache ich es schon seit ich acht Jahre alt bin", erklärte der 30-jährige Engländer am Donnerstag vor dem Grand Prix von Bahrain in Sakhir.

Rosberg hatte sich diese Woche ähnlich geäußert. Vergangenen Sonntag in China hatte der 29-jährige Deutsche aber die Fahrweise von Sieger Hamilton kritisiert.

"Alles ist gut"

Dieser sei an der Spitze absichtlich langsamer gefahren und hätte dadurch seiner Strategie geschadet. "Darüber haben wir nach dem Rennen gesprochen. Ich will nicht mehr wirklich darauf eingehen", sagte Hamilton.

Die Sache ist nach offizieller Darstellung beigelegt, ein klärendes Vier-Augen-Gespräch hält auch Rosberg nicht für notwendig.

"Es gibt nichts zwischen mir und Nico. Wir haben uns heute in der Früh gesehen und alles ist gut", versicherte Hamilton.

Zugang werde sich nicht ändern

"Es wird Zeiten geben, in denen gewisse Leute mit Dingen nicht glücklich sind. Aber wir sind alle Erwachsene, wir können das wegstecken."

An seinem Zugang zum Rennfahren werde sich nichts ändern, erklärte Hamilton. "Alles, was außerhalb des Autos abgeht, daran habe ich kein besonders großes Interesse", sagte der Titelverteidiger.

Im Auto hat er bisher den Ton angegeben. Rosberg ist in allen drei bisherigen Saisonrennen hinter seinem Stallrivalen gelandet. In der WM-Wertung fehlen dem Deutschen 17 Punkte auf Hamilton.

Entsprechend gut gelaunt präsentierte sich der WM-Leader bei seiner Pressekonferenz, die nicht gemeinsam mit jener seines Teamkollegen über die Bühne ging.

Offene Rechnung in Bahrain

Kritik hatte Hamilton zuletzt geerntet, weil er einer Hostess in China auf dem Siegespodest Champagner ins Gesicht gespritzt hatte. Das sei aus purer Freude heraus passiert, erklärte der Brite. Er habe niemanden respektlos behandeln wollen.

Im islamischen Königreich Bahrain gibt es bei der Siegerehrung statt alkoholischer Getränke ohnehin nur Rosenwasser. Dennoch will Hamilton seine WM-Führung ausbauen.

Auf dem Wüstenkurs in Sakhir ist er noch nie auf Pole Position gestanden. "Das ist natürlich etwas, das ich ändern will", betonte der zweifache Saisonsieger. "Es geht immer darum, vom letzten Rennen zu lernen und sich zu verbessern."

Ob damit auch der Umgang mit seinem Teamkollegen gemeint war, darf hinterfragt werden. Besonders getroffen dürfte Hamilton der Verbalangriff von Rosberg nicht haben.

Landsmann Jenson Button geht sogar davon aus, dass man Hamilton mit derartigen Aussagen nur noch stärker macht. "Du bringst ihn nur aus dem Konzept, wenn du gegen ihn gewinnst", sagte Button über seinen früheren McLaren-Stallgefährten.