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"Wen soll ich weglassen?"

Bei der diesmaligen Bekanntgabe des ÖFB-Kaders (hier geht’s zum Kader) für das Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste (14.11. in Linz) hat sich eine Tradition fortgesetzt.

Erneut war ein Abwesender das bestimmende Thema.

Doch wurden in der Vergangenheit stets Fragen zu David Alaba und dessen Gesundheitszustand gestellt, war es am Dienstag Philipp Hosiner, der interessierte.

"Nichts gegen die österreichische Liga…"

Obwohl der Austria-Stürmer in den vergangenen beiden Liga-Spielen sechs Treffer erzielte und die Torschützenliste mit 14 Toren souverän anführt, steht er nicht in Marcel Kollers Aufgebot.

„Man kann nur 23 Spieler nehmen. Und wenn ein neuer dazu kommt, muss man auch einen anderen wegstreichen“, holte der Teamchef bei seiner Erklärung aus.

„Wen soll ich weglassen? Marc Janko hat zwei Tore gemacht. Und Andreas Weimann spielt regelmäßig in der Premier League. Nichts gegen die österreichische Liga…“, so der Schweizer zu Hosiners Nichtberücksichtigung.

"Er muss sich gedulden"

Er habe das 6:1 gegen Ried im Stadion gesehen „und die können das sicher besser verteidigen“. Dennoch gibt es Lob für den FAK-Goalgetter: „Er hat bei der Austria zugelegt und sich in den Vordergrund geschossen.“ Aber wieder ein Nachsatz: „Wie sieht es mit seiner internationalen Erfahrung aus? Das habe ich bei der Admira auch gesehen.“

Grundsätzlich sei der 23-Jährige jedoch auf einem guten Weg: „Er muss sich gedulden, weiter spielen und Tore machen, dann ist er sicher mal dabei.“ Koller hält nämlich fest: „Wir wollen nicht jedes Mal etwas ändern.“

"Für Holzhauser ist es zu früh"

So ähnlich gilt das auch für Raphael Holzhauser, der beim VfB Stuttgart zuletzt fünf Mal in der Startelf stand.

„Da hat er gute Leistungen gezeigt. Aber er ist noch nicht so lange dabei. Für das Nationalteam ist es noch zu früh.“ Freilich werde auch er weiterhin beobachtet.

Keine zwei Bankdrücker

Genauso Ramazan Özcan, der im Tor von Ingolstadt gute Kritiken erhält und in elf Spielen fünf Mal zu Null spielte. Das ist dem Trainerteam des ÖFB nicht entgangen. Denn: „Wir schauen überall hin. Otto Konrad weiß, was läuft.“

Und er weiß auch, wo es nicht läuft. Nämlich für Christian Gratzei in Graz. Deshalb ist der Steirer auch nicht mit von der Partie.

Das hängt gewissermaßen auch damit zusammen, dass Robert Almer in Düsseldorf nur auf der Bank sitzt. „Wir wollen nicht zwei Tormänner dabei haben, die bei ihren Klubs nicht spielen. Heinz Lindner und Lukas Königshofer sind jünger und spielen“, gibt der Teamchef Auskunft über den Sachverhalt und die damit verbundenen Überlegungen.

Neue Chancen

Keine Gedanken macht sich Koller indes darüber, dass Emanuel Pogatetz in Wolfsburg seinen Stammplatz verloren hat: „Das ist nicht angenehm für ihn, aber er kennt die Situation schon. Er muss sich reinhängen und schauen, dass er wieder spielt.“

Apropos: Wer diesmal für Österreich spielt, könnte interessant werden. Auch wenn beim Kader nicht experimentiert wurde, so wird das zumindest zum Teil bei der Startelf passieren. „Ich will nicht alles über den Haufen werfen. Aber es werden sicher ein paar von Anfang an ihre Chance bekommen. Mal schauen, was der eine oder andere gegen Top-Gegner auf dem Kasten hat.“


Harald Prantl