Es war schlussendlich zu wenig, um selbst dem als Fünften der Super League qualifizierten Vertreter der Eidgenossen ansatzweise beizukommen.

„Wir haben es nicht geschafft, Thun auszuspielen“, gab auch Hofmann zu, die letzten Angriffsversuche in der Schlussviertelstunde kamen zu spät.

Unstimmigkeiten in der Zentrale

Beim Gegentreffer zum 0:1 reihten sich die Fehler Stück für Stück aneinander. Ballverlust im Mittelfeld, schneller Gegenstoß, halbherziges Attackieren. Und schon war es geschehen.

Auffallend bei dieser, aber auch bei einigen anderen Aktionen, war die Disharmonie zwischen Thanos Petsos und Branko Boskovic, die das defensive Mittelfeld (un-)freiwillig weit auseinanderzogen.

Während der Deutsche-Grieche den „Quarterback“ mimte und sich die Bälle auf einer Höhe mit den Innenverteidigern holte, ließ Boskovic jene Tugenden, die ihn in der Vergangenheit des öfteren auszeichneten vermissen.

So fehlte die letzte Konsequenz im Attackieren und die Kompaktheit, die vor allem Luca Zuffi, Assistgeber zum 0:1, immer wieder zu nützen wusste, indem er in die vernachlässigten Räume vorstieß.

„Das reicht international nicht“

„Jeder Spieler hat heute ein paar Prozent zu wenig gegeben. Dann schaut das mannschaftlich so aus. Das reicht international nicht“, ließ Trimmel keine Ausreden gelten.

Zu gerne wäre man mit einem Erfolgserlebnis in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Stattdessen beginnt das internationale Abenteuer so wie jenes im Vorjahr mit einer Niederlage – war es damals Trondheim wurde nun der FC Thun zum Sargnagel.

Trotz großer, offensichtlicher Enttäuschung lässt man im grün-weißen Lager nicht die Köpfe hängen. „Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir uns mehr erwartet hätten und sicher mehr drin gewesen wäre. Aber wir haben noch fünf Spiele“, richtet Hofmann den Blick schon wieder nach vorne. Für Trimmel lebt die Chance trotz allem weiter.

„Wichtig ist, dass wir es analysieren und abhaken, dass wir einen Misserfolg genauso wie einen Erfolg verarbeiten können“, hofft Trainer Barisic auf keine Nachwirkungen.

Die nächste EL-Aufgabe wartet am 3. Oktober mit dem Heimspiel gegen Dynamo Kiew, das gegen Genk eine Auftaktniederlage kassierte. Doch daran wollte noch keiner denken. Auch nicht Trimmel, der zusammenfassend meinte: „Das war leider nichts heute.“


Aus Thun berichtet Alexander Karper