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Mayr-Achleitner verliert bei Final-Debüt

Mayr-Achleitner verliert bei Final-Debüt

Für Patricia Mayr-Achleitner hat es am Sonntag kein Happy End gegeben.

Die 24-jährige Tirolerin musste sich beim "Nürnberger Gastein Ladies" in Bad Gastein in ihrem ersten Finale auf der WTA-Tour vor rund 1.200 Zuschauern der Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez nach 91 Minuten mit 0:6,5:7 geschlagen geben.

Mayr-Achleitner hatte als zweite Österreicherin nach Yvonne Meusburger 2007 das Finale im Gasteinertal erreicht, der erste Titel blieb aber auch ihr versagt.

Für die 28-jährige Martinez Sanchez war es der insgesamt vierte WTA-Titel und der erste seit Rom 2010.

"Ein komischer Anfang heute"

"Das war ein komischer Anfang heute, ich habe überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Das liegt mit Sicherheit auch am Wind. Es ist nicht möglich gewesen, ihr mein Spiel aufzuzwingen und wenn sie dir ihres aufzwingt, dann bist du chancenlos", meinte Mayr-Achleitner zum verpatzten Beginn.

Das Match hatte denkbar schlecht für die Tirolerin begonnen: Sie musste bei windigen Verhältnissen gleich zu Beginn ihren Aufschlag abgeben, während Martinez Sanchez von Beginn weg mit Aufschlag-Volley brillierte.

Schon nach drei Games holte sich Mayr-Achleitner ihren Coach und Ehemann Michael auf den Platz, um sich mit ihm zu beraten.

Der Fehlstart artete dennoch in ein (zu) glattes 6:0 für die Weltranglisten-54. aus, nach nur 24 Minuten musste Österreichs Nummer zwei den ersten Satzverlust im Turnierverlauf beklagen.

Noch am Tag zuvor hatte sie gegen Xenia Perwak (RUS-8) sensationell 6:0,6:0 gewonnen, nun musste sie selbst einen Satz zu null abgeben.

Keine Nervosität

Nervosität ist aber kein Grund gewesen, versicherte sie. "Das Kribbeln war da, aber die Freude war größer."

"Das Einspielen war noch perfekt, da war null Wind." Nach sieben verlorenen Games en suite fing sich Mayr-Achleitner aber, war plötzlich wesentlich konstanter und kam so zur 4:1-Führung.

Als sie einen Breakball zum 5:1 vergab, wendete sich das Blatt aber erneut und die Tirolerin musste letztlich denn Ausgleich zum 4:4 hinnehmen.

Als Martinez Sanchez das Break zum 6:5 gelang, war die Partie entschieden. Mit ihrer stärksten Waffe, dem Aufschlag, entschied die Favoritin mit dem zweiten Matchball das Turnier zu ihren Gunsten.

"Habe fast perfekt gespielt"

"Zu Beginn habe ich fast perfekt gespielt. Ich war sehr konzentriert. Dann war es normal, dass es etwas schwieriger wird", kommentierte die glückliche Siegerin den Spielverlauf.

Schwierigkeiten hatte auch sie mit dem starken Wind. "Man musste sich sehr gut bewegen, weil der Ball einfach überall hingeflogen ist, da der Wind auch sehr gedreht hat."

Martinez Sanchez, die sich vor der Hartplatzsaison in Übersee nun eine Woche Pause gönnt, darf sich über einen Siegerscheck in Höhe von 37.000 US-Dollar (25.945 Euro) freuen, Mayr-Achleitner tröstete sich mit 19.000 Dollar (13.323 Euro).

Mayr-Achleitner in den Top 80

Die Tirolerin wird sich aber im WTA-Ranking in die Top 80 verbessern. Es war das bisher beste Resultat für die Seefelderin in ihrer Karriere.

"Ich nehme nur Positives mit von der Woche. Mein Gott, es hat halt nicht im Finale geklappt, aber ich glaube, ich habe die ganze Woche bewiesen und gezeigt, was ich kann."

"Das ist kein Grund, traurig zu sein", erklärte die Tirolerin, die sich um das Preisgeld nichts Besonderes kaufen will. "Ich habe eine neue Wohnung und bin wunschlos glücklich."

Mayr-Achleitner sagt für Baku ab

Mayr-Achleitner wird kommende Woche nun doch nicht beim neuen WTA-Turnier in Baku (Aserbaidschan) spielen.

"Ich habe rausgezogen. Das ist zu stressig. Es wäre unprofessionell, wenn ich morgen hinfliegen würde und von Höhenlage und Sand auf null und Hartplatz gehe."

Jetzt will sie mal genießen, dass sie im Finale war und dann beim Hartplatz-ITF-Challenger in Astana in Kasachstan (ab 25. Juli) antreten.

Danach bereitet sie sich zwei Wochen zu Hause vor, ehe sie in Übersee vor den US Open noch eine Turnierserie in Toronto, Cincinnati und Dallas spielt.

Organisatoren ziehen zufriedene Bilanz

Aus Sicht der Organisatoren bilanzierte man sehr zufrieden mit dem Turnier: Insgesamt 9.500 Zuschauer, 20 Prozent mehr als im Vorjahr, haben in der Woche den Tennis-Damen zugeschaut.

Hauptsponsor "Nürnberger Versicherung" hat bereits positive Signale in Richtung Vertragsverlängerung gegeben und seine Absicht, die Zusammenarbeit längerfristig aufrechtzuerhalten, bekräftigt.

Der Vertrag soll im Herbst unterzeichnet werden.