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Ohne TV-LIVE-Bilder droht der Ö-Tour die Sackgasse

Ohne TV-LIVE-Bilder droht der Ö-Tour die Sackgasse

Parallel zur 100. Tour de France rollt hierzulande die Int. Österreich-Rundfahrt von Innsbruck nach Wien. Die 65. Auflage des Klassikers ist so gut besetzt wie noch nie. Mit Tom Boonen, der allerdings wegen einer Verkühlung zur 2. Etappe nicht mehr antrat, Ivan Basso, Thor Hushovd oder Fabian Cancellara präsentieren sich absolute Stars der Szene auf den heimischen Landstraßen.

Der Schweizer Olympiasieger 2008 und Weltstar Cancellara betätigt sich sogar als Promotor und Werbeträger der Ö-Tour. Er sieht es weder als lästige Verpflichtung noch als Degradierung an, in Österreich und nicht bei der großen Schleife durch Frankreich in die Pedale zu treten.

"Die Ö-Tour", sagt Cancellara, "ist nicht irgendeine Rundfahrt. Die Weltelite ist da und das ist schön." Dass der Gebührensender ORF von der Rundfahrt 2013 nicht eine einzige Sekunde live berichtet, ist ein Affront gegenüber den Organisatoren rund um Tourdirektorin Uschi Riha.

Auch das beanstandet Cancellara und meint mit einem Seitenhieb auf den Wiener Küniglberg. "Es gibt mehr als Skifahren und Skispringen!"

Wie Recht er doch hat. Dass die Traditionsveranstaltung einen Kampf ums Budget führt, ist hinlänglich bekannt. Ohne Live-Übertragungen ist die Ö-Tour zum Sterben verurteilt. Das sollte neben den TV-Machern auch den Touristik-Experten des Landes bewusst sein.

Wo sonst lässt sich die Schönheit eines Landes derart mediengerecht präsentieren, wie bei einer Landesrundfahrt. Siehe Tour de France auf Korsika. Die Bilder vom Kitzbüheler Horn, aus Osttirol, von der Glockner-Überfahrt aber auch von spektakulären Zielorten wie dem Sonntagberg, Poysdorf, Podersdorf oder dem großen Finale auf der Wiener Ringstraße mit dem Ziel vor dem Burgtheater, sind die perfekte Werbung für Länder, Städte und Regionen.

Das Thema Doping darf für mögliche Gönner und Geldgeber keine Ausrede sein. Der Radsport kämpft diesbezüglich aufopfernd um seine Glaubwürdigkeit und fast möchte man meinen, dass dieser Kampf leichter zu gewinnen ist, als den ORF bzw. die Sponsoren davon zu überzeugen, dass es sich lohnt in die Österreich-Rundfahrt zu investieren.