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Altes Duell, neue Chance

Altes Duell, neue Chance

Die Tischtennis-Saison beginnt für SVS Niederösterreich am kommenden Freitag mit der schwierigsten aller möglichen Aufgaben.

Zum Auftakt der Gruppe A in der Champions League geht es ab 19.30 Uhr auswärts (live bei LAOLA1.tv) gegen Titelverteidiger Borussia Düsseldorf, zuletzt dreimal in Folge Sieger dieses Bewerbs.

Die Deutschen sind der einzige europäische Ballsport-Club, dem zuletzt zwei Triples en suite aus dem Gewinn von kontinentaler Königsklasse sowie national Cup und Meisterschaft gelungen ist.

Deutsches Lazarett

Düsseldorf geht ob dieser Erfolgsbilanz wie SVS NÖ personell unverändert in das neue Spieljahr, hat aber dennoch Personalsorgen.

Christian Süß hat sich im Juni eine schwere Verletzung im rechten Knie zugezogen, er ist noch auf Rehabilitation und daher nicht einsatzfähig.

Der Ungar Jakab Janos hatte schon davor eine gröbere Schulterblessur erlitten, dürfte jedoch spielen können. Ersatz wäre Trainer Danny Heister. Bleiben mit Timo Boll und Patrick Baum der Europameister und sein "Vize".

Diesmal mit Schlager

SVS NÖ gegen die Borussia hatte es zuletzt erst im April gegeben, als der ÖTTV-Serienmeister im Semifinale der Champions League daheim 2:3 und auswärts 1:3 unterlegen war.

Zum Unterschied zu damals ist Ex-Weltmeister Werner Schlager einsatzfähig. Der 38-Jährige wird am Freitag aber auf den Tag genau ein halbes Jahr lang kein Bewerbsspiel bestritten haben, weshalb sein Einsatz nicht vorauszusetzen ist.

Seine Teamkollegen Chen Weixing, Daniel Habesohn und Stefan Fegerl haben mehr Spielpraxis.

Auf dem Papier eine klare Angelegenheit

SVS-NÖ-Coach Richard Prause weiß auch, dass sich der angestrebte Aufstieg ins Viertelfinale nicht unbedingt bei den topgesetzten Düsseldorfern entscheiden wird.

"Egal in welcher Aufstellung die antreten, sie sind gegen uns Favoriten", meinte der Deutsche.

"Baum als ihr Zweitbester liegt als 23. der Weltrangliste vor allen unseren Spielern. Natürlich treten wir in einer angriffslustigen Haltung an, für uns entscheidet sich der Aufstieg jedoch gegen Istres und Bogoria.

Starke Polen

Die Auswärtspartie gegen das französische Team Istres folgt am 17. September, der Champions-League-Debütant mit dem französischen Routinier Christophe Legout ist der Außenseiter in diesem Pool.

Gefährlich scheint dessen Landsmann Quentin Robinot, bei den Junioren Vize-Europameister und Gewinner des europäischen Top 10.

Der polnische Club Bogoria Grodizk Mazowiecki ist in der Setzung höher eingestuft als SVS, vor allem aufgrund der Verpflichtung von Oh Sang-eun.

Respekt vor Oh

Der südkoreanische WM-Dritte von 2005 soll den Club zusammen mit dem Polen Wang Zeng Yi zumindest auf Gruppenplatz zwei führen.

Prause schätzt vor allem Oh sehr stark ein: "Es wäre eine Überraschung, wenn wir gegen ihn punkten. Es werden sicher starke, ausgeglichene Partien."

Gegen Bogoria wird am 26. September im Schwechater Multiversum die Heimpremiere gespielt, die Rückrunde der Gruppenphase beginnt erst am 21. November mit der Heimpartie gegen die Düsseldorfer.

Yongsters drängen nach

In seiner Truppe ist Prause vor allem mit dem Saisonstart von Habesohn zufrieden.

Der Wiener erreichte vergangene Woche bei den topbesetzten China Open aus der Qualifikation heraus immerhin Runde zwei, auch Fegerl gelangte in den Hauptbewerb.

Beide hatten im Frühjahr im Verein mit Routinier Chen bei SVS mit teilweise sehr starken Leistungen aufgezeigt, als Schlager wegen einer langwierigen Nervenentzündung im Nackenbereich ausgefallen war.

Das nötige "Vitamin B"

Während Habesohn nur für das Pro-Tour-Turnier in Suzhou in China weilte und Chen schon mehr Zeit des Sommers in seinem Mutterland verbrachte, war Fegerl mit seiner Lebensgefährtin Li Qiangbing in den vergangenen beiden Monaten durchgehend im Reich der Mitte zu finden.

Da der Vater von Li Chinas Nationalcoach ist, ergaben sich für den 21-Jährigen beste Trainingsbedingungen.

Auch Boll war den Sommer über in China, spielte in der dortigen Superliga mit Blickrichtung Olympia 2012 gegen die chinesische Elite.

Gardos spitzt auf das Semifinale

Ein weiterer österreichischer Beitrag in der Champions League ist Robert Gardos, er wechselte im Frühjahr vom deutschen Club Grenzau zu Chartres ASTT.

Mit dem Schweden Per Gerell, dem Franzosen Damien Eloi und Gao Ning aus Singapur zählt die in Gruppe C gegen den früheren Serien-Champion Charleroi (BEL), Zagreb und Saarbrücken spielende französische Equipe zu den absoluten Semifinal-Kandidaten.

Gardos trainiert im Multiversum, reist von dort zu den Spielen an.