news

Fünf Fragen an Franco Foda

Fünf Fragen an Franco Foda

Rund zwei Wochen vor dem Saisonstart sind beim SK Sturm einige Fragen offen.

Wie ist es, zurück im Tagesgeschäft zu sein? Wie ist es um die Offensive bestellt? Wie weit ist Sandi Lovric? Wie sieht es mit dem neuen Innenverteidiger aus? Was genau ist das Saisonziel?

LAOLA1 hat Franco Foda fünf Fragen gestellt.

Das sind die Antworten des Deutschen:

LAOLA1: Wie ist es eigentlich so, wieder zurück im Tagesgeschäft zu sein?

Franco Foda: Die Auszeit hat gut getan, aber nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit wird man als Trainer wieder hungrig, man will wieder arbeiten. Ich bin froh, wieder dabei zu sein. Ich habe mich beim SK Sturm vom ersten Tag an wieder wohlgefühlt. Wenn man von einem Verein wie Kaiserslautern beurlaubt wird, obwohl man punktgleich mit dem Tabellenzweiten ist, macht man sich natürlich Gedanken. Generell habe ich von der Trainingssteuerung und davon, wie ein Spiel aussehen soll, aber klare Vorstellungen – da gibt es keine Kompromisse. Vielleicht ist meine Herangehensweise aber etwas anders geworden, ich sehe viele Dinge etwas entspannter. Man lernt als Mensch nie aus.

LAOLA1: Sturm Graz minus Djuricin plus Kienast plus Edomwonyi plus Avdijaj – kommt bei dieser Rechnung am Ende ein Plus heraus?

Foda: Djuricin war ein herausragender Spieler, der viele entscheidende Tore erzielt hat. Ich bin der Überzeugung, dass unsere Neuen das kompensieren können, deshalb haben wir sie ja verpflichtet. Kienast passt sportlich und menschlich absolut zu uns. In den Testspielen hat man zwar gesehen, dass er längere Zeit nicht gespielt hat, wenn er topfit ist, wird er unsere Mannschaft aber auf jeden Fall nach vorne bringen. Edomwonyi hat im Prinzip noch nie Bundesliga gespielt, hat in den Testspielen aber überzeugt und viele Tore erzielt. Er ist mit seinem Tempo im Umschaltspiel extrem gut, bewegt sich gut in den Zwischenräumen und geht gut in die Tiefe. Gerade im Kombinationsspiel gilt es aber noch einige Dinge zu verbessern, da muss er sich erst an unsere Spielweise gewöhnen. Er ist jung, hungrig und lernwillig – wichtige Attribute, um eine große Karriere zu starten.

LAOLA1: Wie weit ist Sandi Lovric, der ja erst 16 Jahre alt ist, schon?

Foda: Lovric ist ein ganz, ganz junger Spieler mit großem Potenzial. Man hat in den letzten Monaten aber die Belastung – Profi-Training, Spiele und Schule – gemerkt. Er wird von mir immer wieder für die Schule abgestellt. Das ist extrem wichtig, nicht jeder Spieler kann den Sprung ganz nach oben schaffen. Aufgrund der Belastungen waren seine Leistungen etwas schwankend. In der Vorbereitung, wo er sich nur auf den Fußball konzentriert, sieht man aber, was er für ein Potenzial hat – er spielt wieder richtig gut. Er ist ein Spieler, der mir richtig viel Freude macht.

LAOLA1: Sie haben ursprünglich drei Testkandidaten mit nach Belek genommen. Gibt es schon eine Entscheidung?

Foda: Igor Oshchypko macht einen immer besseren Eindruck. Er hat sich an unsere Spielweise gewöhnt und ist körperlich viel fitter als am Anfang. Mikko Sumusalo ist ein technisch guter Spieler, ich hatte aber den Eindruck, dass er nicht in das Gesamtgefüge passt. Malik Fathi ist ein erfahrener Spieler mit sehr viel Qualität, hat aber auch sehr, sehr lange nicht mehr gespielt. Es ist im Winter ja oft so: Für die absoluten Top-Spieler musst du viel Geld investieren, weil sie unter Vertrag stehen. Wir haben aber noch ein, zwei gute Optionen, wovon wir auf jeden Fall noch einen Mann verpflichten werden. Mit Christian Klem haben wir auf der Linksverteidiger-Position ja eigentlich nur einen Spieler.

LAOLA1: Wie sieht das Saisonziel aus?

Foda: Bei meinem Amtsantritt waren wir zwölf Punkte hinter dem WAC, jetzt sind es nur noch zwei. Das kann man aufholen. Wir wollen unter die Top vier. Das beinhaltet auch den zweiten Platz. Wenn man die außergewöhnliche Chance hat, den zweiten Platz, der für die Champions-League-Qualifikation berechtigt, zu erreichen, wollen wir die nutzen. Salzburg ist das Nonplusultra der Liga, obwohl sie mit Kevin Kampl und Alan zwei Top-Spieler abgegeben haben. Dahinter ist aber alles ausgeglichen – fünf, sechs Teams kämpfen um die Plätze zwei bis vier.

Das Gespräch führte Harald Prantl