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Ein Heber ins Glück

Ein Heber ins Glück

„Ich bin ja nicht so der Torjäger“, grinst Veli Kavlak.

Nein, das ist er wahrlich nicht.

Aber manchmal bietet sich die Chance dann eben doch. Etwa wenn ihm der türkische Goalie den Ball ideal auflegt. Dann macht er ihn auch rein.

Alles ging so schnell

„Wir haben in dieser Aktion sehr gutes Pressing gespielt. Der Tormann hat den Ball nicht richtig getroffen.“

„Dann ist alles sehr schnell gegangen, ich habe nicht lange nachgedacht, das war Instinkt“, beschreibt der 23-Jährige die Aktion zur 1:0-Führung.

„Ein emotionaler Moment“

Ein Heber und drin war das Leder. „Das war ein emotionaler Moment für mich“, sagt der Mittelfeldspieler.

Es war ja auch nicht irgendein Tor. Es war sein erstes im Trikot des A-Teams. „Ich freue mich, dass das Tor ausgerechnet gegen die Türkei gelungen ist.“

Verhaltener Jubel

Auf dem Feld hielt er seine Emotionen aber im Zaum. Aus gutem Grund, immerhin traf er gegen das Heimatland seines Vaters, jenes Land, in dem er auch seine Brötchen verdient: „Ich wollte natürlich nicht zu groß jubeln. Es geht gegen die Türkei, deswegen war der Jubel so verhalten.“

Insgeheim freut er sich dann aber doch schon ein wenig auf seine Rückkehr nach Istanbul und das erste Training am Donnerstag: „Sicher wird in der Kabine darüber gesprochen.“

Der weite Weg nach vorne

Keine großen Worte will er über seine Position im zentralen Mittelfeld verlieren: „Dort spiele ich auch bei Besiktas und dort habe ich gegen Rumänien und die Ukraine gespielt. Für mich ist das nichts Neues, sondern ganz normal.“

Genauso normal ist es, dass dort nicht die Goalgetter par excellence angesiedelt sind. „Als zentraler Mittelfeldspieler hat man einen sehr weiten Weg nach vorne“, weiß Kavlak.

Teamchef Marcel Koller lacht: „Bei seinem Tor war er schon recht weit vorne.“ Fast wie ein Torjäger. Aber eben nur fast.

Harald Prantl/Peter Altmann/Jakob Faber/Alexander Karper