Österreich Österreich AUT
Schweiz Schweiz SUI
Endstand
5:6
2:1, 2:3, 1:2
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ÖEHV-Bedauern und Zuversicht: "Bewiesen, dass wir es können"

Gegen die Schweiz fehlten 51 Sekunden zu Zählbarem. Der Eishockey-Kampf soll aber als Moralinjektion für das weitere Turnier herhalten können.

ÖEHV-Bedauern und Zuversicht: Foto: © GEPA

Viel bitterer kann ein Spiel für Österreich bei der Eishockey-Weltmeisterschaft kaum enden: Mit dem Griff nach einem überraschenden Punktgewinn gegen einen Favoriten, nur um 50 Sekunden vor dem Ende doch mit leeren Händen dazustehen.

Genau das passierte beim 5:6 gegen die Schweiz>>>. Eine 3:1-Führung blieb Statistik, vor allem, weil es fünf Gegentore in Unterzahl gab. Darunter auch den Matchwinner von Nico Hischier, der am Ende des Abends drei Tore am Konto stehen hatte.

Genau diesem Treffer ging eine sehr kleinliche Strafe gegen Bernd Wolf voraus. Ein weiterer Aspekt, der den "Nuller" gegen die Eidgenossen schwer verdaulich machte.

"Die Schweiz war im Powerplay sehr clever. Ich suche die Ausreden nicht beim Schiri, sie haben uns gut analysiert und die Klasse und Qualität, um das zu nutzen. Wir hätten uns mehr verdient gehabt", bedauerte Clemens Unterweger beim "ORF". Der KAC-Verteidiger eröffnete den spektakulären Eishockey-Abend mit dem Führungstreffer.

Wie bei seinen Kollegen schwang die Stimmung zwischen Enttäuschung und Zuversicht angesichts der Leistung hin und her: "Das Gefühl jetzt nach dem Spiel ist besser, weil wir bewiesen haben, dass wir es können."

Der Schlüssel ist die Schnörkellosigkeit

Speziell der Fortschritt gegenüber dem Auftaktspiel gegen Dänemark war eine positive Erkenntnis. Genau wie die grundsätzlich gute Torhüter-Leistung von David Kickert, der zwar sechsmal hinter sich greifen musste, aber auch mit einigen guten Paraden auffiel.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Der war mit seinen Kollegen deswegen nicht unglücklich: "Wir haben einfach gemerkt, so wie wir gestern gespielt haben, reißt man da gar nichts. Wir müssen so simpel und schnell wie möglich spielen", so der Torhüter, der bei der ersten Partie hinter David Madlener Zuseher war.

Eine Ansicht, die Benjamin Baumgartner und Lukas Haudum teilten. Ersterer kam mit dem 5:5 zu seinem ersten WM-Treffer, während der andere mit zwei Toren auffiel.

"Jedes Mal, wenn wir zu verspielt sind, machen wir zu viele Turnover. Wenn wir das vermeiden können, haben wir eigentlich gegen jeden Gegner eine Chance, das haben wir bei den letzten Weltmeisterschaften schon gesehen. Auch wenn die Schweiz eigentlich besser ist, wenn wir geradlinig und einfach spielen, können wir auch mithalten", so Baumgartner, der weiter sagte:

"Man denkt, man hat eine Sekunde mehr Zeit, kann ein Play machen - aber international ist das eben nicht der Fall. Da müssen wir als Spieler nur mehr aufwachen."

Beste Leistung seit dem Tschechien-Sieg

Haudum betonte auch die Wichtigkeit der "Einfachheit": "Heute war der Gedanke richtig, nach vorne zu spielen und das Spiel einfach zu halten. Da sieht man, dass es gegen eine der weltbesten Nationen sogar möglich war, einen Punkt zu holen."

Das sei das Erfolgsrezept "gegen jede Nation, ob es jetzt Südafrika oder die Schweiz ist. Daher haben wir einiges mitzunehmen."

Teamchef Roger Bader freute sich über ein "Eishockey-Fest" und sah das wohl beste Spiel seines Teams seit dem Sieg gegen Tschechien vor zwei Jahren: "Wir hätten es verdient gehabt, am Schluss mit irgendetwas dazustehen."

Sein Stab hätte in etwas mehr als 24 Stunden seit dem 1:5 gegen die Dänen einiges korrigiert: "Wir sind von der Intensität der Dänen überrascht worden, die höher war als in jedem Testspiel. Daher haben wir zwar organisiert gespielt, aber sehr viele Puckverluste gehabt. Das haben die Spieler heute viel besser gemacht", so der Schweizer nach der Leistung gegen seine Heimatnation.

Er hofft nun einfach, daran anschließen zu können: "Die meisten Spieler sind so ein Tempo und eine Intensität noch nicht gewöhnt. Ich glaube, das ist jetzt passiert."

Am Montag gibt es für die ÖEHV-Truppe einen Ruhetag, ehe am Dienstag mit Kanada die höchstmögliche Hürde wartet. Man kann wieder nur überraschen.

Die Titelträger der bisherigen Eishockey-Weltmeisterschaften


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